Den knirschenden Schnee unter den Füssen, verschneite Äste an den Bäumen und der spektakuläre Blick auf die weissen Gipfel – die eisige Kälte der Berge zieht Schneeschuh- und Winterwandernde gleichermassen in ihren Bann. Während Zermatt bereits seit Langem auf dem Radar internationaler Reisender ist, ist das Aostatal gleich nebenan noch ein echter Geheimtipp.

Winteraktivitäten im Tal des Grossen St. Bernhards

Sobald man den Autotunnel vom Wallis in Aostatal durchquert hat, eröffnet sich den BesucherInnen eine sonnige Winterland­schaft. Das Tal des Grossen St. Bernhards bietet zahlreiche Winteraktivitäten: Von den 18 Kilometer Loipen für Skating und klassischen Skilanglauf über Schneeparks in Flassin für Familien bis hin zu Skitouren im Pulverschnee bietet die Region jede Menge.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Schneeschuhpfade, auf denen man in aller Stille die atemberaubende Landschaft ge­niessen kann. Ski- und Snowboardfahren ist auf der 20 Kilo­meter langen Piste in Crévacol (Saint-Rhémy-en-Bosses) mög­lich. Die Panoramaterrassen der Bergrestaurants in 2000 Metern Höhe laden zum Sonnenbaden ein. Ob mit der Familie, mit Freunden oder als Paar – in der bezaubernden Winterland­schaft des Grossen St. Bernhard finden alle ihr Glück.

Schneeshuhtour im Aostatal
Das Aostatal eignet sich für Schneeschuhtouren abseits der grossen Touristenströme. © Marco Spataro

Abseits der Touristenströme

In Valtournenche, einem Seitental des Aostatals, gibt es viele schöne Touren, die auch im Winter begehbar sind. So zum Beispiel diejenige auf den Col Pilaz (1975 m ü. M.), wo man eine herrliche Aussicht auf die umliegende Bergwelt geniesst. Diese Rundstrecke führt ohne grosse Höhenunterschiede durch den Gemeindebezirk von La Magdeleine. In der Ortschaft Vieu folgt man der geteerten Strasse, bis man zu einer Schranke kommt, wo die Schneeschuhe montiert werden. Ab hier geht es stets dem Weg entlang durch den verschneiten Tannenwald, bis man den höchsten Punkt der Wanderung und anschliessend den Col Pilaz erreicht. Unterwegs erhaschen Wandernde immer wieder schöne Blicke auf das Matterhorn und die fast genauso beeindruckenden Gipfel von Monte Zerbion und Mont Tantané. Vorbei an den typischen Berghütten und dem Croux-See führt der Abstieg wieder zum Ausgangspunkt.

Umgeben von Schnee und Eis

Auch in Breuil-Cervinia, Ausgangspunkt des Matterhorn Alpine Crossings, der höchsten Alpenüberquerung per Seilbahn, gibt es schöne Routen gleich am Fusse des Matterhorns. In Plan Maison beispielsweise (das vom Dorf aus mit der Seilbahn erreichbar ist) bieten sich gleich zwei Panoramarouten, die entweder zu Fuss oder mit den Schneeschuhen begehbar sind, für eine Winterwanderung an. Die kürzere Strecke führt auf etwa 4,5 Kilometer zum Sessellift «Fornet»; die längere auf 6 Kilometer zur Station Cime Bianche Laghi auf 2812 m ü. M.

Steter Begleiter bei beiden Touren ist die wunderschöne Aussicht auf das Matterhorn. Wer noch etwas Zeit übrig hat, sollte unbedingt mit der Seilbahn einen Abstecher zur höchstgelegenen Bergstation Europas machen. Auf 3883 m ü. M. sind Besuchende umgeben von 38 Viertausendern und 14 Gletschern – einfach atemberaubend. Das Matterhorn Alpine Crossing ist aufgrund von Wartungsarbeiten bis zum 22. Dezember 2023 geschlossen. Vom 23. Dezember 2023 bis zum 7. Januar 2024 wird die Seilbahn wieder in Funktion sein und vom 8. Januar bis Ende März 2024 wegen Wartungsarbeiten geschlossen.

Der Weihnachtsmarkt in Aosta dauert bis 7. Januar 2024. © Vallée d’Aoste Tourisme

Weihnachtsmarkt in Aosta

Von Ende November bis Anfang Januar verwandelt der Weihnachtsmarkt «Marché Vert Noël» das Stadtzentrum von Aosta in ein heimeliges Lichter-Paradies. Viele Stände von KunsthandwerkerInnen mit handgefertigten Geschenken und authentischen Aromen aus dem Aostatal erwarten die BesucherInnen, der Markt findet in einer typisch italienisch-alpinen Dorfatmosphäre statt.

Empfehlenswert ist auch der traditionelle Sant’Orso-Jahrmarkt, der am 30./31. Januar in Aosta stattfindet. Lokale Handwerkerinnen und -handwerker präsentieren ihre Kreationen. Darunter Holzschnitzereien, Kreationen aus Eisen und Kupfer, Keramik, Dekorationen sowie lokale Spezialitäten mit geschützter Ursprungsbezeichnung wie den Käse Fontana oder den Jambon de Bosse. Alle angebotenen Produkte sind 100 Prozent «made in Aosta Valley». Musik und leckere Kostproben machen den Jahrmarkt zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Holzschnitzereien am Sant’Orso-Jahrmarkt. Er findet am 30./31. Januar 2024 in Aosta statt. © Vallée d’Aoste Tourisme

Nach einem Besuch lohnt sich eine kulturelle Pause: Die neue megalithische Stätte (Area megalitica di Aosta) mit dem Museum und einem archäologischen Park wurde im November 2022 wiedereröffnet. Sie präsentiert die Geschichte vom Ende des Neolithikums bis zur Römerzeit und weist eine gewisse Ähnlichkeit mit dem «Site du Petit Chasseur» in Sion auf.

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