Blühende Festung

Hoch über dem Städtchen Lonato di Garda thront die Rocca di Lonato, eine Festung, die längst eine Ruine, aber immer noch eindrucksvoll ist. Innerhalb der trutzigen Mauern findet vom 12. bis zum 14. April eine „Mostra Mercato“, eine Verkaufsausstellung für Garten-Begeisterte statt. Grünes und Blühendes kann bewundert und erworben werden. In Workshops lässt sich allerhand Nützliches über die richtige Pflege verschiedener Pflanzen erlernen.

Zitrusgärten öffnen ihre Tore

Der Gardasee mit hat sich schon vor Jahrhunderten als Anbaugebiet von Zitrusfrüchten einen Namen gemacht. Vor dort erreichten die fruchtigen Vitaminbomben die feine Kundschaft in Wien, Berlin oder Sankt Petersburg schneller als die Ware aus den Anbaugebieten Süditaliens. Historische Zitronen-Gewächshäuser und auch Gärten von Privatvillen lassen sich im Rahmen von „Giardini d‘ Agrumi“ am 13. und 14. April besichtigen. Im Kloster San Francesco in Gargnano können Interessierte an diesen Tagen die 50 beliebtesten und am häufigsten angebauten Zitronensorten bestaunen. Die historischen Zitronengewächshäuser (Limonaie) von Tignale und Toscolano Maderno bieten aus diesem Anlass ein besonderes Programm mit didaktischen Rundgängen, Musik und vielem mehr. Von Frühling bis Herbst regulär besichtigen lassen sich die Limonaie del Castel und die Villa Borghi in Limone, La Malora in Gargnano und Pra De La Fam in Tignale, das grösste historisches Zitronengewächshaus am Gardasee.

Extravaganz als Gartenkonzept

Frühling ist die perfekte Jahreszeit, um sich zwei ganz besondere Botanische Gärten am Gardasee anzusehen – den Giardino Botanico André Heller und die Giardini del Vittoriale degli Italiani, beide im Gardasee-Ort Gardone Riviera. Ersteres ist ein Gartenparadies, das der österreichische Multimediakünstler erschaffen hat. Zwischen Grün und Blüten, Wasserspielen und Nymphen-Seen finden sich Werke weltberühmter Künstler wie Keith Hering und Roy Lichtenstein. Die Gärten des Vittoriale befinden sich auf dem Anwesen, das sich der exzentrische Dichter Gabriele D’Annunzio Anfang des vorigen Jahrhunderts rund um sein Domizil anliegen liess – eine erstaunliche Synthese aus Architektur, Kunst und Botanik.

Geheimnisvoller Rosengarten

Ab Anfang Mai öffnet an jedem Wochenende der historische Rosengarten des Castello Quistini in der Weinbauregion Franciacorta. Hinter Jahrhunderte alten Mauern gedeihen alte Obstsorten sowie Küchen- und Heilkräuter. Grösste Attraktion aber ist eine Rosensammlung, die mit über 1500 Sorten, mit Farbenvielfalt und betörendem Duft besticht. Wer an einer Gartenführung (auch auf Englisch) teilnimmt, kann jede Menge über Geschichte und Geheimnisse dieser botanischen Schatzkammer erfahren.

Frühlingserwachen zwischen Hügeln und See

An der Schnittstelle zwischen dem westlich von Brescia gelegenen Iseosee und der sanft hügeligen Landschaft der Franciacorta liegt die Riserva Naturale delle Torbiere del Sebino. Mit Wasserflächen und Schilfgürten bildet sie ein wertvolles Habitat für viele Vogelarten. Auf verschlungenen Wegen lässt sich dieses Naturschutzgebiet mit dem Rad oder zu Fuss erkunden, was nicht nur für Ornithologen vor allem bei Tagesanbruch und in der Dämmerung ein berührendes Erlebnis ist.

Die grosse Ebene blüht auf

Wie eine Leinwand, die ein Malerpinsel mit immer mehr Farben füllt, präsentiert sich im Frühling die Bassa Bresciana, die grosse Eben im Süden der Provinz Brescia. Sprengsel darin bilden Borghi, kleine Ort mit historischem Kern, und gut konservierte Burgen. Auch in dieser Kulturlandschaft locken grüne Orte, die sich Gartenfans nicht entgehen lassen sollten – allen voran der Parco Angelo e Lina Nocivelli in Verolanuova mit seinen Wasserspielen, der Park des Castello Bonoris in Montichiari, der auf drei Hektar mit den Raffinessen eines im englischen Stil angelegten Landschaftsgartens lockt, und schliesslich das zauberhafte Wasserschloss von Padernello, wo der Künstler Giuliano Mauri seine Idee von „Art in Nature“, einer im natürlichen Prozess vergehenden Landschaftskunst, realisiert hat. Im Wäldchen von Padernello hat Mauri eine Brücke aus Kastanienästen angelegt. Diese lädt Spaziergänger ein, durch einen grünen Tunnel zu gehen. Eines Tages in nicht allzu ferner Zukunft wird die Natur dieses Kunstwerk „abgebaut“ haben. Derzeit aber ist die Brückenquerung ein inspirierendes Erlebnis.

Weitere Informationen finden Sie unter www.bresciatourism.it

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