Eine attraktive Hauptstadt, eine hochstehende Küche und helle Nächte: das bietet Estland im Sommer. Nun hat auch der Gourmetführer Guide Michelin das baltische Land entdeckt.

Geniessen gehört zu den Ferien – und da bietet Estland so einiges, wie nun auch der Gourmetführer Guide Michelin festgestellt hat. Im baltischen Land sind kleine, alteingesessene Lokale genauso zu finden wie Gourmet- und Sternerestaurants. Auf den ersten Blick wirkt die estnische Küche deftig und einfach, doch sie ist eng mit der Natur und deren Jahresverlauf verbunden und bringt so eine abwechslungsreiche Vielfalt hervor. Während im Frühjahr mit jungen Fichtentrieben, Löwenzahn, Sauerampfer und Bärlauch gekocht wird, stehen im Spätsommer Pilze, Heidel- und Preiselbeeren im Fokus. Zur bunt gemischten Gastroszene zählen auch viele charmante Cafés, deren Besuch sich nicht zuletzt wegen der feinen Schokopralinen und Marzipanfigürchen lohnt. Guide Michelin hat nun erstmals die estnischen Lokale bewertet und empfiehlt 31 estnische Restaurants. Zwei Restaurants erhalten auf Anhieb gleich einen Michelin-Stern: «Noa Chef’s Hall» und «180°» von Matthais Diether – beide sind in Tallinn angesiedelt.

Dinner
© Mariann Liimal

Direktflüge ab der Schweiz

Eine Städtereise nach Tallinn lohnt sich auch aus kultureller Sicht. Nur 430’000 Einwohnerinnen und Einwohner zählt die estnische Hauptstadt, und doch ist sie voller Gegensätze: Sie bietet malerische Altstadt und moderne Geschäftswelt, hippe Künstlerviertel und weitläufige Strandabschnitte – für jeden Geschmack etwas. Direktflüge verbinden die Schweiz mit Tallinn. Nach der Landung verlieren die Besucherinnen und Besucher keine Zeit: Die Strassenbahn führt innert einer Viertelstunde vom Flughafen in die Innenstadt. Die mittelalterliche Altstadt von Tallinn ist ein Unesco-Weltkulturerbe mit engen Gassen und einer besonders gut erhaltenen Stadtmauer. Unweit des Rathausplatzes steht die St.Olavs Kirche. Als sie 1404 erbaut wurde, war sie eines der höchsten Gebäude der Welt. In der Altstadt ist auch die Ratsapotheke zu finden. Sie gilt als die älteste, durchgehend in den gleichen Räumlichkeiten betriebene Apotheke Europas. Vom Wohlstand der florierenden Hansezeit zeugen die prächtigen Kirchen und Kaufmannshäuser. Vom Domberg aus haben die Besucherinnen und Besucher einen wunderbaren Blick auf die ganze Stadt. Wer auf der Suche nach kreativen Künstlerateliers, bunten Häusern und hippen Restaurants ist, kommt im Stadtteil Kalamaja auf seine Kosten oder schlendert durch das Hafenviertel Noblessner, in dem auf eindrucksvolle Weise die historischen Industriegebäude der ehemaligen U-Boot-Werft mit modernem Städtebau verbunden wurden.

Tallinn
© Kaupo Kalda

Tagesausflüge in die Natur

Estland ist aber auch bekannt für seine Ostseeküste, für die Wälder, Moore und Seen, welche für eine abwechslungsreiche, malerische Kulisse sorgen. Perfekt für Naturliebhaber: Estland bietet über 2000 Inseln, 3794 Kilometer Küste, weite Moorlandschaften und sechs grosse Nationalparks; fast die Hälfte des Landes ist mit Wald bedeckt. Auf den Ostseeinseln ticken die Uhren noch etwas langsamer als auf dem Festland: wer Entspannung sucht, ist hier genau richtig. Nie fehlen sollte bei einem Estlandurlaub der Besuch eines Moores. Das Viru-Hochmoor verfügt beispielsweise über einen der am besten zugänglichen Moorpfade im Land. Da Estland so kompakt ist, sind Tagesausflüge in die Natur und auf die Inseln ab Tallinn problemlos möglich.

Bog
© Jaan Roose

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Beitragsbild: © Renee Altrov