Der Planetenweg ist eine herrliche Wanderung über die Jurahöhen der Weissensteinkette und eine informative Reise mit einem Zwischenhalt bei der Sonne, ihren acht Trabanten und deren 33 Monde.
Wenn jeder Schritt eines Wanderers dem 15- bis 20-fachen des Erdumfangs entsprechen würde, so könnte man bequem einen Spaziergang durchs Universum bis zu Neptun bewerkstelligen. Nun, auf einer familienfreundlichen Wanderung auf dem Hausberg Solothurns, dem Weissenstein, ist dies tatsächlich möglich. Zwar sind die Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn auch vom blossen Auge am Nachhimmel erkennbar, doch auf dem «Planetenweg» wird uns ein anschaulicher Begriff über die Grössenverhältnisse der Nachbarschaft im Universum vermittelt.
Geburt der Gondel
Doch zuerst muss man auf den Weissenstein gelangen. Nichts leichter als das: Schliesslich führt die neue Gondelbahn direkt auf den Gipfel des Solothurner Hausbergs. Vorangegangen war allerdings ein jahrelanges Hickhack um den
Erhalt der zuvor eingesetzten, aber veralteten «Zweier-Sässeli». Seit 1950 war die alte Seilbahn im Einsatz, allerdings schlingerte die Betreiberin in finanzielle Nöte und im Frühling 2001 ging die sie Konkurs. Kurz darauf übernahm die neu aufgestellte Seilbahn Weissenstein AG den Bahnbetrieb. Es folgte ein zäher Rechtsstreit, der Verein Pro Sässeli wollte die alte Seilbahn retten, aber 2013 wurde sie endgültig abgebrochen. Seit Ende 2014 befördern nun die neuen blauen Vierergondeln die Gäste auf den Weissenstein.
Prächtiges Panorama
So führt die neue Gondelbahn nun in rund zehn Minuten auf den Solothurner Hausberg. Während der Fahrt mit den Panoramagondeln können die Reisenden die einmalige Aussicht auf das Schweizer Mittelland und die Alpen geniessen, bevor anschliessend die Wanderung durch das Sonnensystem auf dem Planetenweg lockt. Der Planetenweg beginnt mit dem imposanten Sonnenmodell neben dem Kurhaus Weissenstein.
Alles eine Frage der Relation
Fritz Wohlgemuth hatte die Pläne für den 1978 eingeweihten Planetenweg entworfen. Doch selbst in einem Massstab von 1:1000 000 000 werden uns Menschen im wahrsten Sinne des Wortes unsere Grenzen aufgezeigt: «Unsere ganze Galaxie, die Milchstrasse, kann nicht massstäblich veranschaulicht werden, denn selbst in einem Modell von der Grösse Europas wäre die Sonne ein unsichtbares Staubkorn», so beschreibt der «Schöpfer» Wohlgemuth treffend die Relationen auf einer Informationstafel in der Nähe der «Sonne». Dementsprechend beschränkt sich sein Planetenweg auf die Sonne und ihre neuen Trabanten – doch auch dauert die Wanderung des Planetenwegs gut vier Stunden, wobei jeder gewanderte Kilometer im Sonnensystem einer Milliarde Kilometer
entspricht.
Während der Wanderung eröffnen sich herrliche Weitblicke vom Säntis bis zum Mont Blanc. Der Planetenweg führt auf die Hasenmatt, seines Zeichens der höchste Berg des Kantons Solothurn. Der 1445 Meter hohe Gipfel gehört zur südlichsten Jurakette, die steil gegen das Mittelland abfällt. Weiter führt die Mini-Reise durch auf die Grenchenberge. Ein idealer Platz, um innezuhalten und die gesammelten Informationen zu jedem einzelnen Planeten unseres Sonnensystems wirken zu lassen.
Seilbahn Weissenstein, www.seilbahn-weissenstein.ch
Solothurn Tourismus, www.solothurn-city.ch