Auftakt an der Limmat
Berühmte Festivals, warme Quellen und unzählige Aktivitäten: Der Sommer ist die ideale Zeit, um das reiche Erbe der Kultur- und Bäderstadt Baden zu entdecken.
Berühmte Festivals, warme Quellen und unzählige Aktivitäten: Der Sommer ist die ideale Zeit, um das reiche Erbe der Kultur- und Bäderstadt Baden zu entdecken.
18 Quellen, das mineralreichste Thermalwasser der Schweiz und Becken mit bis zu 42 Grad warmem, heilsamem Nass. Dank dieser Qualitäten wurde Baden als Kurort und internationaler Treffpunkt bekannt. Heute präsentiert sich die Stadt als urbane Wellness-Destination mit moderner Infrastruktur. Denn nicht nur das neu inszenierte Wasser aus bis zu 1200 Metern Tiefe macht die Region zur wahren Perle an der Limmat. Baden verfügt auch über derart viele kulturelle Hotspots, dass BesucherInnen den ganzen Sommer über auf ein breites Unterhaltungsprogramm zählen können.
Die Bäder-Blüte kehrt zurück
Schon vor über 2000 Jahren wurden die Quellen im Limmatknie entdeckt und römische Siedlungen errichtet. Im Mittelalter mauserte sich Baden dann unter den Habsburgern zum berühmtesten Bäderort im deutschsprachigen Europa. Auch im 19. Jahrhundert blühte die Region weiter auf: Thermalquellen wurden gefasst und moderne Hotels erbaut. Mit der Industrialisierung in Baden rückte der Bädertourismus danach in den Hintergrund. Mittlerweile sind die Bäder mit neuem Leben erfüllt und wieder ein Begegnungsort wie anno dazumal. Ins Stadtbild ist das Thermalwasser etwa mit den heissen Brunnen, der neu gestalteten Limmatquelle und mehreren Spa-Betrieben zurückgekehrt.
Tief eintauchen im Fortyseven
Das Herzstück der Thermenlandschaft bildet zweifellos die neue Wellness-Therme Fortyseven. Im Gebäudekomplex aus der Hand von Stararchitekt Mario Botta steht ganzheitliche Wohlbefinden im Zentrum. Zum ockerfarbenen Gebäude aus italienischem Naturstein gehört ein umfassendes Badeangebot. Besonders eindrücklich ist dabei der Aussenpool, wo das Auge entspannt über die Badener Weinreben und die Limmat schweift. Ein völlig anderes Erlebnis bietet im Innenbereich der «Kosmos» mit seinen audiovisuellen Inszenierungen: Auf der Liegemuschel sorgen Filmsequenzen mit Musik für erholsame Momente. Ein Solebecken, ein grosszügiger Saunabereich sowie eine grosse Auswahl an Behandlungen und Kursen runden das Fortyseven-Angebot ab.
Kultur von Blues bis Trickfilm
Die Thermen sind ein wichtiges Markenzeichen Badens. Als kulturelle Leuchttürme der Stadt fungieren aber auch die verschiedenen Events. Dazu gehört das Bluesfestival Baden, das seit mehr als zehn Jahren die lokalen Bühnen belebt. Zwischen dem 21. und 28. Mai gibt es vieles zu entdecken und Musik zu geniessen – auch mit Filmen oder Workshops zum Thema Blues. Bereits seit 1994 zeigt daneben das internationale Figura-Theaterfestival hochkarätige Inszenierungen. Mal poetisch, mal witzig, mal anspruchsvoll – bei der diesjährigen Ausgabe vom 21. bis 26. Juni können BesucherInnen 30 Produktionen für alle Altersstufen geniessen. Anfang September schliesst sich dann das Animationsfilm-Festival Fantoche an: Das bedeutendste Trickfilmfestival der Schweiz begeistert Fachleute und Filmfans gleichermassen. Auf den Badener Leinwänden sind nämlich um die 300 Werke aus aller Welt zu sehen.
Ein überraschender Abstecher
Mit dem Kurtheater, seinen Museen und dem Grand Casino schlägt Badens kulturelles Herz auch ausserhalb der Festivaltage munter weiter. Wie vielfältig die Stadt ist, zeigt sich bereits auf einem Spaziergang oder während einer Stadtführung. Unter Begleitung von Insidern trifft man bei Letzterer auf Schritt und Tritt auf fesselnde Geschichten. Für NaturliebhaberInnen lohnt sich derweil ein Abstecher in Badens grünes Herz: Im Naturwaldreservat Teufelskeller zeigt sich der Stadtwald in seiner wildesten Form.
Nach einer erlebnisreichen Tour durch Baden hat man sich eine Auszeit an der Limmat redlich verdient. Die zahlreichen Bars direkt am Fluss oder in der malerischen Altstadt muten fast schon mediterran an. Bei lauem Sommerwetter klingt der Tag auch im Biergarten oder in GaultMillau-gekrönten Gourmet-Tempeln bestens aus.
Autor: Michael Lehner
Beitragsbild: © Clara Ferrand