Gran Paradiso zieht einen von der Talsohle bis zum Berggipfel in seinen Bann. Dieses Jahr wird der 100. Geburtstag des italienischen Nationalparks gefeiert.

Vor 150 Jahren war er ein königliches Jagdrevier, 1922 wurde dann er zum ersten italienischen Nationalpark: Seine wilde Schönheit hat Gran Paradiso zu einem beliebten touristischen Ziel gemacht. Hier kommen Berg­ und Naturliebhaber, Sportler und Wanderer seit jeher gleichermassen auf ihre Kosten. Die lange
Geschichte der Region wird nun im Jubiläumsjahr ausgiebig gefeiert. So hissen Bergführer auf dem Gran­-Paradiso­-Massiv im Sommer die 100-­Jahr-­Flagge. In den dreizehn zugehörigen Gemeinden des Parks ist das Festprogramm von vielen Veranstaltungen geprägt. An Ausstellungen, Treffen und Events aller Art werden dabei unter anderem Themen wie der Wolf, die Gletscher und die Bergwiesen aufgegriffen.

Stille Schritte im „Gran Paradiso“ © Vallée d’Aoste Tourisme

Der Steinbock: ein zutrauliches Symbol

Der Nationalpark verfügt über imposante geografische Ausmasse. Das weite Gebiet erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 70’000 Hektaren, wobei sich darauf sowohl die nur 800 Meter hoch gelegenen Talsohle als auch der weisse Gipfel des 4061 Meter hohen Gran Paradiso befinden. Die Grösse und Diversität dieses Gebiets macht es zu einem idealen Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Die Fauna der Alpen lässt sich dabei oft aus der Nähe beobachten: So ist zum Beispiel der Steinbock, das Symbol des Parks, recht zutraulich und wird deshalb häufig beim Weiden gesehen. Besonders eindrücklich sind die männlichen Tiere mit ihren langen, gebogenen Hörnern. Auch die Gämse ist im Nationalpark zwar weit verbreitet, aber scheuer. Am Himmel ziehen derweil Steinadler ihre Kreise, während sich am Boden das Murmeltier vor seinen Tunneln sonnt. Birkhühner und Hermeline gehören ebenfalls zu den Bewohnern von Gran Paradiso, und auch Luchs und Bartgeier haben den Weg in den Nationalpark zurückgefunden.

Symbol des Parks: der Steinbock © Vallée d’Aoste Tourisme

1000 Pflanzenarten zum Entdecken

Die Pflanzenwelt des Parks zieht Besucher in ihren Bann: Während die Wälder der Täler aus Lärchen, Rottannen, Arven und Weisskiefern bestehen, blühen auf den Alpweiden seltene Blumen, die teils nur hier im Aostatal vorkommen. Noch weiter oben ist die wilde Bergwelt dann vor allem von Felsen und Gletschern geprägt. Wer mehr über die Fauna des Nationalparks erfahren möchte, besucht den botanischen Alpengarten «Giardino Alpino Paradisia». Der Besuch lohnt sich speziell im Juli, wenn viele der um die 1000 heimischen Pflanzenarten blühen. Wissenswertes rund um das Naturschutzgebiet findet man auch in den zugehörigen Dörfern Cogne, Valsavarenche und Rhêmes­-Notre­-Dame. Dort befinden sich die drei Besucherzentren des Parks.

Angebot
Kostenlose Hin- und Rückfahrt durch den Tunnel des grossen Sankt Bernhard: Gilt bei einer Buchung von zwei Übernachtungen über das zentrale Buchungssystem der Region. Gran Paradiso lässt sich von Martigny aus in zwei Stunden erreichen.

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Beitragsbild: © Vallée d’Aoste Tourisme

Autor: Walo Mülheim