Am 8. März war Internationaler Frauentag. Schweiz Tourismus nahm dies und 50 Jahre Frauenstimmrecht in der Schweiz zum Anlass, die Kampagne „100 % Women“ zu lancieren. Sie rückt dieses Jahr die Frauen in den Fokus – mit eigens für sie entwickelten Angeboten, wie in Solothurn.

Zum Frauentag vom 8. März lancierte Schweiz Tourismus die Kampagne 100% Women. Anlass dazu sind 50 Jahre Frauenstimmrecht. Die Frauen stehen in diesem Jahr vielerorts im Fokus, so auch in Solothurn.

Die schöne Barockstadt an der Aare hat nach dem Motto „Auf den Spuren der Solothurner Frauen“ mehrere Angebote zusammengestellt, darunter eine Frauenführung zu historischen und neuzeitlichen Heldinnen, ein geführter Rundgang durch das „Kabinett für sentimentale Trivialliteratur“ und eine moderne Führung im Museum ENTER unter dem Titel „Frauen und Technik“.

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Kabinett für sentimentale Trivialliteratur: Die Kaffeetante mit Fächer. © trivialliteratur.ch

Frauenführungen in Solothurn

Ab sofort findet bis im Oktober am 8. jedes Monats eine Frauenführung statt. Die Themen sind Frauenpower, Solothurner Heldinnen (und Helden) sowie weitere spannende Frauengeschichten. Die Frauenführung „Frauenpower“ bespielsweise berichtet über herausragende Persönlichkeiten: Frauen, die früher vor allem im Hintergrund wirkten. Sie blühten oft im sozialen Bereich auf und legten damit den Grundstein für vieles, das heute noch Gültigkeit hat. Dies gilt auch für heutige verdienstvolle Solothurnerinnen. Neugierig? Dann ist die Führung zu den Orten des Wirkens dieser „starken“ Solothurner Frauen genau das Richtige.

Kabinett für sentimentale Trivialliteratur

Ausserdem öffnet das Kabinett für sentimentale Trivialliteratur an bestimmten Daten, jeweils am 7. des Monats zwischen 19.00 und 20.00 Uhr seine Türen. An diesem Tag werden Führungen von Frauen für Frauen (und Männer) zu Spezialthemen angeboten. Ist Frauenliteratur dämlicher Kitsch? Im Gegenteil: Die sentimentale Trivialliteratur erfüllt eine dringende Aufgabe, indem sie eine Brücke von der hohen Literatur zur Alltagskultur schlägt.

Sie gewährt Einblicke in das Leben und die Gefühlswelt von einst und enthüllt die erstaunlich komplexe und vielschichtige Welt der Frauen. Bevor es die ersten weltlichen Krankenschwestern, Lehrerinnen und Postbeamtinnen gab, schrieben bereits Hunderte von Frauen ihre Erfahrungen und Sicht der Welt nieder, und machten damit ihr Talent der Öffentlichkeit zugänglich. Feministisch geprägte Werke verbreiteten sich über Zeitschriften und Bücher. Daher trugen die Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts wesentlich zur Emanzipation der Frauen bei. Im Buchmuseum sind viele, der vormals oft verbotenen, Werke aus der Zeit der französischen Revolution bis zum zweiten Weltkrieg ausgestellt.

Ein geführter Rundgang durch das Kabinett lohnt sich – es ist eine Fundgrube zum Schwelgen, Entdecken und Schmunzeln.

© Michel Lüthi
© Michel Lüthi

Frauen und Technik? Das passt!

Ein Rundgang durch das Solothurner Museum ENTER zeigt, wie Frauen die Computertechnik veränderten. Frauen und Technik – das passt! Zu Beginn der Informatik vor einigen Jahrzehnten gab es noch mehr Programmiererinnen als Programmierer. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Programmieren nämlich den Frauen überlassen. So arbeiteten Programmierinnen mit dem ersten vollelektronischen Rechner, dem Mark I. Grace Hooper. Eine der Pionierinnen der Informatik entwickelte die erste Programmiersprache. Frauen schulten sogar ihre männlichen Nachfolger – denn sie verfügten über das technische Know-how. Als die Informatik in den 1950er- und 60er-Jahren bedeutender wurde, wandelte sich das Verhältnis: Die Männer lösten die Frauen ab, unter anderem, weil sie höhere Positionen und mehr Geld erhielten.

solothurn-city.ch

 

Autor: Solothurn Tourismus

Beitragsbild: © Tino Zurbrügg