Im einzigen Land Europas, in dem die Alpen, das Mittelmeer, der Karst und die Pannonische Ebene auf kleinstem Raum zu finden sind, ist es tatsächlich möglich, in einem einzigen Tag vier komplett verschiedene Welten zu erleben. In nur wenigen Stunden gelangen die Besucher von den eindrücklichen Bergmassiven der Julischen Alpen zur Meeresküste, aus der unterirdischen Karstwelt in die regenerierenden Thermen mit ihrem einzigartigen Heilwasser, von der hippen Hauptstadt Ljubljana mitten in die abgeschiedene Ruhe der Naturreservate.

Fokus auf Nachhaltigkeit

Während sich neuerdings etliche Destinationen dem Zeitgeist entsprechend einen «grünen Anstrich» verleihen, setzt dies Slowenien seit über zehn Jahren konsequent um und gilt sowohl als Vorreiter wie auch Benchmark in Sachen nachhaltigem Tourismus. Das ist durchaus auch Strategie: Das Land hat seine unberührte Natur als zentrale Stärke erkannt. So ist Slowenien das erste Land der Welt, das sich gemäss internationalen Kriterien als «Grüne Destination» bezeichnen darf. Und dies sei weit mehr als ein Lippenbekenntnis, unterstreichet Rebeka Kumer Bizjak, Direktorin des Slowenischen Tourismusamtes in Deutschland: «Wir schätzen nicht nur die ausserordentliche Schönheit unserer Natur, wir schützen sie auch. Mehr als die Hälfte unserer Heimat steht unter Naturschutz – und wir unternehmen grösste Anstrengungen, um die einzigartige Artenvielfalt und intakte Natur zu erhalten.» Dies durchaus mit konkreten Massnahmen: Eigens dafür wurde das «Grüne Schema» entwickelt: ein Konzept, mit dem alle dem Tourismus verbundenen Einrichtungen sich dem grünen Gedanken nach strikten Vorgaben verschreiben und in der Folge entsprechend zertifiziert werden.

Ein Naturparadies sondergleichen

Dementsprechend haben Slow-Tourismus und umweltverträgliches Reisen in Slowenien einen grossen Stellenwert; Massentourismus ist nicht erstrebenswert. «Wir wollen unser schönes Stückchen Erde für die nächsten Generationen bewahren», stellt Maja Lakota vom Bled Tourist Board klar. Der Luftkurort Bled ist ja auch das beste Beispiel hierfür: Die Alpenperle ist ein wahres Naturparadies. Im 19. Jahrhundert wurde der Ort von den Anhängern der Hydrotherapie des Schweizer Arztes Arnold Rikli besucht und dieser hat damit den Tourismus in Slowenien eingeführt. Berühmt wurde der Ort durch den gleichnamigen See. Zum Inselchen inmitten des Bleder Sees mit der schönen Kirche und der «Wunschglocke» kommt man unter anderem mit den traditionellen Holzbooten, die man «Pletna» nennt.

© Slovenian Tourist Board

Eldorado für Outdoor-Aktivitäten

Von Wandern und Biken bis hin zu Klettern, Bergsteigen, Fallschirmspringen, Skifahren oder Kajakfahrten – hier sind den sportlichen Ambitionen und Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt. «Die Region hat einige gemeinsame Projekte entwickelt, wie beispielsweise den Juliana Trail, welcher in Zusammenarbeit mit den Dorfbewohnern rund um den Triglav Nationalpark und das UNESCO-Biosphärengebiet der Julischen Alpen gemeinsam entwickelt wurde», wie Maja Lakota ausführt. Es handelt sich um einen Rundwanderweg mit atemberaubenden Ausblicken auf die höchsten Gipfel Sloweniens, der in 20 Etappen und 330 Kilometern durch dieses eindrückliche Natur- und Kulturerbe führt.

Heilende Wasser

Slowenien ist für seine Heilbäder und Thermen mindestens so bekannt wie für seine intakte Natur. Seit Jahrhunderten sind sie die Basis für das Wohlbefinden der Bewohner – und werden gleichermassen von Touristen geschätzt. An manchen Orten gräbt sich das Mineralwasser seinen Weg tief in der Erde, anderenorts hinterliess das Pannonische Meer, das sich hier vor Millionen von Jahren erstreckte, den Reichtum an Thermalquellen. Die 13 Heilbäder mit staatlicher Zertifizierung bieten alle Thermal- und Mineralwasser, mineralischen Heilschlamm, Moortherapien, Klimabehandlungen mit Aerosolen und Thalasso-Therapien. «Letztere unterscheidet Slowenien übrigens von anderen Wellness-Destinationen Europas; sie verfügen über keine Thalasso-Therapien», bemerkt hierzu Iztok Altbauer, Managing Director der Slowenien Spa Vereinigung von Slowenien.

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Spas, Schlamm und Salz

Unter den Heilbädern befinden sich Bäder mit einer 600 Jahre alten Tradition. 87 Thermalquellen mit 47’000 Quadratmeter grossen Thermalschwimmbädern bietet der Verband der Slowenischen Heilbäder den Besuchern – und die Übernachtungen in den Unterkünften mit 14’600 Betten entsprechen einem Viertel aller Übernachtungen Sloweniens. An der 46 Kilometer langen Meeresküste werden ebenfalls unterschiedlichste Therapien angeboten: Portorož blickt auf eine 800 Jahre alte Heiltradition als Kurort zurück, weshalb sich die erste internationale Hotelkette aus Slowenien – Life Class Hotels – auf ein gesundes Ferienangebot spezialisiert hat.

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www.sloevenia.info

Von der Natur direkt auf den Tisch

Ob in den Städten, an der Küste oder in den Bergen – Slowenien kann sich einer Genusswelt rühmen, die ihresgleichen sucht. Nicht weniger als 365 regionale Spezialitäten, drei Weinregionen sowie 24 unterschiedliche Gastro Regionen zählt das Land. Weltbekannt ist die Sterneköchin Ana Ros, die 2017 zur Weltbesten Küchenmeisterin gekürt wurde. Viele Gastronomen setzen auf das Null-Kilometer Konzept, das heisst, dass nur mit Produkten idealerweise aus dem eigenen Anbau gearbeitet wird. Denn auch betreffend Kulinarik handelt Slowenien strikt nach dem Prinzip Nachhaltigkeit.

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Autor: Elisha Nicolas Schuetz

Beitragsbild: © Slovenian Tourist Board