Schroffe Berge, deren Spitzen am wolkenlosen Himmel kratzen, dramatisch diamantweisse Strände und aquamarinblaues Meerwasser, das beinahe gephotoshoppt wirkt: Die Landschaft Korsikas ist wie ein Bravourstück einer meisterhaften Künstlerin, die nicht nur ein grosses Talent, sondern auch einen Hang zum Drama hat: Korsika ist eine schillernde Mittelmeer-Insel, zweihundert Kilometer von der Côte d’Azur entfernt.

Kühner Küstentrip

Gerade mit einem Auto, das sich durch die serpentinenartigen Strassen schlängeln kann, lassen sich die verschwiegenen Buchten, in der ungestümen Umarmung von gähstotzigen Gesteinsformationen, flott erkunden. Hier, wo sich der Duft von mediterranen Kräutern mit jenem salzigen des Meeres mischt, kann man sich auf brillantbeigen Sandbetten niederlegen. Hier gibt es sie noch, die einsamen Strände. Ob in Calvi, Saleccia, Santa Giulia, Palombaggia oder Saint Cyprien – auf dem ganzen 8722 Quadratmeter grossen Eiland finden sich Badebuchen wie eine Sammlung von Edelsteinen, die man sich nie je aus der Tasche ziehen lassen würde.

Weit wandern, weiter blicken: Der «G20» gilt als schwierigster Wanderweg Frankreichs. © stock.adobe.com, Dustin

Knicks vor Korsika

Nicht Edelsteine, sondern Erfrischungsgetränke in die Tasche packen sollten jene, die sich auf einen der vielen Wanderwege begeben. Wer Korsika buchstäblich bis in die Knie fühlen will, kann dies auf der «Grande Randonnée» (G20): Die Fernwanderroute führt in 16 Etappen über 180 Kilometer quer über die korsische Gebirgswelt. Die rot-weisse Markierung leitet Geübte in entlegene Gefilde wie die Restonica-Schlucht oder den Monte Incudine – mit 2134 Metern der höchste Berg Korsikas. Es kommt nicht von ungefähr, dass Korsika als «Gebirge im Meer» gilt: 86 % der Fläche ist Bergland, wobei über 120 Gipfel die 2000-Metergrenze knacken.

Temperament auf dem Teller

Diese wilde Bergwelt widerspiegelt sich auch in der korsischen Küche: Herzhafte, unverfälschte Spezialitäten wie luftgetrockneter Coppa-Schinken, Polenta aus Kastanienmehl, Brocciu-Käse aus dem Reich der Hirten, Fisch, Meeresfrüchte oder herzhafte Suppen, welche die Würze des Mittelmeers von Majoran bis Minze auf einemLöffel versammeln. Als wollte die Natur dieses Mosaik an authentischen Aromen untermalen, wirkt die idyllische Umgebung bei Sonnenuntergang wie aus Bronze und Violett gestrichen. In Augenblicken solch verblüffender Anmut ist begreiflich, warum Korsika den Beinamen «Insel der Schönheit» trägt.

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