Wie wirkt sich das kaum bekannte, fürs globale Klima aber lebenswichtige Phänomen der „fliegenden Flüsse“ aus? Darüber informiert bis am 28. Juni 2020 die Sonderausstellung „Fliegende Flüsse des Amazonasgebietes“ der Stiftung Aquatis im Aquatis Aquarium-Vivarium in Lausanne.
Der Regenwald im Amazonasgebiet ist weit mehr als ein Schaufenster der Biodiversität. Sein Einfluss aufs kontinentale und globale Klima ist enorm. Ein wenig bekanntes, jedoch überlebenswichtiges Phänomen in der Region sind die „fliegenden Flüsse“: Der Wind trägt feuchte Luftmassen vom Atlantik zum Festland. Der vom Amazonaswald produzierte Wasserdampf vermischt sich mit der feuchten Ozean-Luft. Das ist die „Geburtsstunde“ der Rio voadores, die sich auf den Weg machen zu den Gebirgsketten der Anden, zum Teil als Regen auf die Erde fallen und die Flüsse mit Wasser versorgen. Die Ausstellung dokumentiert nicht nur die Entstehung dieser „fliegenden Flüsse“ und deren Bedeutung. Verdeutlicht wird die wichtige Rolle des Amazonaswaldes als Klimastabilisator, Luftreiniger, Wasserfilter und Regulator der klimatischen Extreme. Ausserdem zeigt die Ausstellung auf, welche fatalen Auswirkungen intensive Landwirtschaft, exzessiver Holzhandel und massiver Bergbau auf die „fliegenden Flüsse“ haben.