Der Frühling im Südtirol ist genauso vielfältig wie die Region selbst und die wohl kontrastreichste Jahreszeit: In Bozen, Meran und entlang der Südtiroler Weinstrasse entfaltet die Natur ihre ganze Blütenpracht während die Dolomitenspitzen noch schneebedeckt sind.

Im Frühling bezaubert das Südtirol mit duftenden Magnolien und idyllischen Promenaden, gesäumt von Zypressen und Palmen. In den Feldern wächst das erste Gemüse heran und entlang der Talradwege verwandeln sich die Apfelwiesen in ein farbenprächtiges Blütenmeer. Malerische Seen inmitten von Weinreben und abwechslungsreiche Wanderwege laden dazu ein, die aufblühende Landschaft mit allen Sinnen zu erleben.

Eppan, Montiggler See © IDM Südtirol, Klaus Peterlin
Eppan, Montiggler See © IDM Südtirol, Klaus Peterlin

Auf 200 Meter bietet sich in der Region rund um Bozen ein Frühlingsspaziergang im Naherholungsgebiet Montiggler Seen an. Diese Waldidylle rund um die beiden Seen ist durchzogen von gepflegten Wanderwegen – ideal für einen Ausflug mit der ganzen Familie. Beliebt ist das Naturschutzgebiet auch bei Radfahrern und Mountainbikern. Die Gemeinde Eppan gehört zu den burgenreichsten Regionen Europas und entlang der Weinstrasse gilt es, die toskanisch anmutenden Ansitze im Überetscher Baustil zu entdecken.

Auf 400 Meter gelegen, ist die Kurstadt Meran und ihre Umgebung idealer Ausgangspunkt für Spaziergänge entlang der alten Bewässerungskanäle, der Waale. Beispielsweise auf dem schattigen Schenner Waalweg, der sich hervorragend für eine Familienwanderung eignet. Nicht entgehen lassen sollte man sich einen Besuch auf Schloss Schenna, dem Stammsitz der Grafen von Meran und noch heute im Besitz der Familie. Erzherzog Johann, der Grossonkel von Kaiserin Sisi, fand seine letzte Ruhestätte im Mausoleum am Kirchhügel von Schenna.

Schloss Trauttmansdorff, Meran, Südtirol © IDM Südtirol, Alex Filz
Schloss Trauttmansdorff, Meran, Südtirol © IDM Südtirol, Alex Filz

Kaiserin Sisi selbst residierte jeweils auf Schloss Trauttmansdorff, das heute mit seinen herrlichen Gärten lockt. Im Frühjahr erblühen hier über 100‘000 Tulpen in allen Farben und Formen – eine davon ist die «Tulpe Trauttmansdorff». Es gibt auch eine Rose, welche den Namen «Trauttmansdorff» trägt. Die Gärten feiern dieses Jahr ihren 20. Geburtstag.

Von 600 bis auf 1000 Meter zieht sich die Talsohle vom Vinschgau. Hier gehört eine Radtour durch die Apfelblüte zu den Highlights des Frühlings. Auf der Etschradroute entlang der antiken Römerstrasse Via Claudia Augusta radelt es sich leicht – ein Spass für die ganze Familie. Sehr praktisch ist die bike-mobilcard für die Zugfahrt und den Radverleih. Längs der Radroute verläuft die Alpine Strasse der Romanik, die bis ins Münstertal führt.

Auf 1000 Meter beginnt der Bergfrühling ab Mitte Mai. Eine lohnenswerte Entdeckung ist das Bergbaumuseum Ridnaun, ein einzigartiges Denkmal der industriellen Revolution im Eisacktal mit einem Schaustollen für Besucher. Im Ultental bietet die Veranstaltungsreihe «Ultental Aktiv» die ideale Basis, um gesund und fit in den Sommer zu starten.

UESCO Villnöss, Dolomiten, Südtirol © IDM Südtrol, Wild Zoo Entertainment
UESCO Villnöss, Dolomiten, Südtirol © IDM Südtrol, Wild Zoo Entertainment

Auf 1500 Meter wird es Anfang Juni, bis der Frühling Einzug hält. Dafür warten dann grossartige Naturerlebnisse auf Familien und Aktive. Aufatmen im Ahrntal ist das Leitmotiv des Klimastollens Prettau, sehenswert ist aber auch das Landesmuseum Bergbau. In 10 Tagesetappen führt der Dolomites UNESCO Geotrail als Weitwanderweg vom Bletterbach in Aldein nach Sexten im Pustertal. Die einzelnen Etappen können auch als Tagestour gemacht werden. Die Naturparks Dolomiten UNESCO bringen den Besuchern die charismatischen bleichen Berge näher: Das Schutzggebiet Schlern am Rosengarten ist Südtirols ältester Naturpark – toll für Familien ist der Naturerlebnisweg «Oswald von Wolkenstein». Eindrücklich ist auch der Naturpark Fanes-Sennes-Prags, welcher sich den Schutz der Lebensräume wilder Tiere auf die Fahne geschrieben hat. Hier sollte man den Lärchensteig nicht verpassen. Der Walderlebnisweg Toblach startet im Waldgelände gleich hinter dem Naturparkhaus Drei Zinnen, während der Naturerlebnisweg Zans sich im Talschluss von Villnöss befindet.

Fundort Ötzi, Schnalstal © Archäologiemuseum Südtirol, Oskar Verant
Fundort Ötzi, Schnalstal © Archäologiemuseum Südtirol, Oskar Verant

Auf 2000 Meter und darüber startet das Frühjahr etwa Mitte Juni. Im Vinschgau werden im Nationalpark Stilfserjoch geführte Exkursionen angeboten – der Ort ist reich an Kraftplätzen. Im Schnalstal, der Heimat von Gletschermumie Ötzi, lohnt sich eine Wanderung zur Fundstelle des berühmten Mannes aus dem Eis. Es gibt einen Archeoparc für Familien und der Ötzi Rope-Park verspricht Spass und Abenteuer. Eine fantastische Aussicht bietet die Aussichtsplattform #IcemanÖtziPeak auf 3251 Meter.

Über Südtirol

Südtirol ist ein Land voller Kontraste. Die nördlichste Provinz Italiens vereint alpine Bodenständigkeit mit mediterraner Lebensart und 300 Sonnentagen im Jahr, Liebe zur Natur mit kultureller Vielfalt, gelebte Traditionen mit Mut zur Innovation. Herzhafte Knödel stehen neben raffinierten Pastagerichten auf der Karte, zum Frühstück gibt’s jeden Tag eine andere Pistenabfahrt und am Abend den Aperitif unter Palmen. Die Bestellung erfolgt auf Deutsch, während die Tischnachbarn klangvoll italienisch sprechen. Das Lebensgefühl spiegelt die kontrastreiche Landschaft wider: Sanfte Kulturlandschaften mit Weinreben oder Apfelgärten stehen Wäldern aus Latschenkiefern oder schroffen Felsen gegenüber und das spektakulärste Naturschauspiel präsentiert sich auf der schönsten Freilichtbühne der Alpen, dem Unesco-Welterbe Dolomiten.

 

Autor: Theres Lagler

Beitragsbild: Kaltern Ansitz, Südtirol © IDM Südtirol, Clemens Zahn