Eine Reise ins UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer lohnt sich immer, denn der Lebensraum ist im steten Wandel. Jede Ebbe, jede Flut hinterlässt ihre Spuren auf dem Meeresgrund und macht eine geführte Wattwanderung zu einem neuen Erlebnis. Nirgendwo sonst können Sonnenauf- und Sonnenuntergänge am Horizont so beobachtet werden wie in der Weite des Wattenmeeres. Vor der Nordseeküste Schleswig-Holsteins finden sich zehn einzigartige Halligen, die es weltweit nur hier gibt. Halligen sind kleine Inseln, die bei Hochwasser überflutet sind, sodass lediglich die auf erhöhten Erdhügeln, sogenannten Warften, gebauten Häuser trocken liegen.

Eine Wattwanderung gehört zum Programm. © Kees van Surksum

Während der Ebbe kann man bei einer Wattwanderung einen anderen Blickwinkel auf die Küstenorte, die Nordfriesischen und Ostfriesischen Inseln sowie die Halligen erhalten. Die Chancen stehen gut, die «Small Five» des Wattenmeeres zu entdecken: Wattwurm, Herzmuschel, Strandkrabbe, Wattschnecke und Nordseegarnele. Eine Beobachtung der Seehunde bietet sich mit dem Schiff oder in den beiden Seehund-Aufzuchtstationen in Friedrichskoog und Norddeich an.

Übernachten mal anders

Die ersten Sonnenstrahlen des Tages kitzeln die Nase, vor der Tür wartet eine wunderbare Aussicht auf die See. Die aussergewöhnlichen Übernachtungsmöglichkeiten an der Nordsee bieten genau das. In den Dünen finden sich auf einigen der Ostfriesischen und Nordfriesischen Inseln sowie am Festland Schlafstrandkörbe, in denen es sich gemütlich mit Blick in den Sternenhimmel nächtigen lässt. Die Schlafstrandkörbe stehen auf der Halbinsel Eiderstedt sowie auf den Inseln Föhr, Norderney und Wangerooge. Am Festland kann beispielsweise in Bensersiel, Büsum, Otterndorf, Schillig und Simonsberg bei Husum am Strand übernachtet werden.

Aussergewöhnlich: Schlafstrandkörbe als Unterkunft. © Staatsbad Norderney GmbH

In Harlesiel befinden sich für weitere aussergewöhnliche Übernachtungen zwei Schlafbojen, die zu früheren Zeiten in den Küstengewässern vor Norwegen schwammen. Aus der mit WLAN, Heizung bzw. Klimaanlage ausgestatteten Boje heraus lassen sich durch eine Panorama-Verglasung die Wolken, der Sonnenschein und der klare Nachthimmel beobachten. Vor der Eingangstür wartet ein toller Ausblick auf das Wattenmeer. Schafe beobachten, der Lorenbahn zuwinken – das bietet das Leuchtturmhotel in Dagebüll. In dem acht Meter hohen Leuchtturm finden zwei Personen Platz, die im Inneren des Turms unter anderem einen Whirlpool und frisches Frühstück mit Panoramablick aufs Wattenmeer geniessen können. Die Aussicht lässt den Alltag in die Ferne rücken.

Helles Kulturgut: der Leuchtturm Dagebüll. © Oliver Franke

Nordsee von herzhaft bis süss

Nirgends sind Fisch und Meeresfrüchte so frisch wie an der See. Geniesser der maritimen Küche kommen hier voll auf ihre Kosten. Zahlreiche Restaurants, Cafés und Imbisse bieten Fischbrötchen und weitere frische Nordsee-Spezialitäten an. In den diversen Strandbars, die die Küsten säumen, lässt sich mittags ein Snack oder abends ein erfrischender Cocktail geniessen. An kühleren Tagen bietet sich der auf den Inseln beliebte Milchreis mit verschiedenen Toppings an, um sich nach einem Spaziergang am Strand zu wärmen. Einmalig sind auf Borkum beispielsweise die sogenannten Milchbuden, die von Frühjahr bis Herbst ihre Gäste mit allerlei Getränken, Herzhaftem und Süssspeisen verwöhnen. Bei einem Blick auf die Dünen, den Strand und das Wasser lässt es sich hier auf den Terrassen und in gemütlichen Vorzelten gut verweilen.

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