Anfang 1865 wurde auf dem Cannstatter Wasen erstmals in Deutschland Fussball gespielt. Cannstatt, damals noch nicht nach Stuttgart eingemeindet, war als die Stadt mit dem zweitgrössten Mineralwasservorkommen Europas besonders für den englischen Adel attraktiv. Auf eines der neu entstandenen Internate ging William Cail, später Schatzmeister des englischen Rugbyverbands. In einem seiner Briefe findet sich der älteste Nachweis eines Fussballspiels auf deutschem Boden.

Jogis Espresso

Zwischen Hauptbahnhof und dem Luxushotel Colombi ist es prominent gelegen, und doch könnte man das unscheinbare Café Melange in Freiburg im Breisgau glatt übersehen. Vielleicht hat sich Ex-Bundestrainer Joachim Löw genau deshalb dieses Lokal als Stammcafé ausgesucht. Wobei: Der Espresso muss in jedem Fall aussergewöhnlich sein. Löw schätzt das Heissgetränk so sehr, dass ihm zu Amtszeiten bei jedem Interview ein Tässchen gereicht wurde.

Schwäbischer Tüftlergeist

Metzingen ist heute vor allem für die Outletcity Metzingen bekannt. Doch am Fusse der Schwäbischen Alb gelang dem Sportartikelhersteller Reusch in den 1970er-Jahren eine fussballerische Revolution. Mit Goalie-Legende Sepp Maier entwickelte er den Torhüter-Handschuh mit «Anti-Rutsch»-Innenflächen aus Latex. Den Innovationsvorsprung hielt Reusch über zwei Jahrzehnte.

Bad Cannstatt: Die Wurzeln des deutschen Fussballs. © TMBW, Mende

Falsche und echte Wundermittel

Mit einem Trainingslager in Höhenluft sollte die WM 1982 für die deutsche Mannschaft zum Erfolg werden. Das Hotel Vier Jahreszeiten am Schluchsee liegt auf 1000 Metern, der Hoteldirektor versprach wundersame Gesundheitseffekte. Dass Höhentraining erst ab 1500 Metern beginnt, war noch nicht so geläufig. Sowieso stand bei den Nationalspielern eher eine Diskothek in Waldshut hoch im Kurs, der Begriff «Schlucksee» wurde geprägt.

Stadionatmosphäre im Wohnzimmer

2024 feiert ein Fussball-Original aus dem Süden sein 100-Jahr-Jubiläum: Tipp-Kick bringt damals wie heute ein beliebtes Spiel ins heimische Wohnzimmer. Ein Stuttgarter Möbelfabrikant verscherbelte 1924 sein Patent für kleine Zinnfiguren mit beweglichem Fuss. Er hielt seine Idee für wertlos. Der Schwenninger Edwin Mieg kaufte ihm das Patent ab und stellte die Figuren samt eckigem Ball zwei Jahre später auf der Nürnberger Spielwarenmesse vor. Tipp-Kick gibt es bis heute fast unverändert.

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