Das türkische Kultur- und Tourismusbüro präsentierte sich gestern von seiner kulinarischen Seite und lud zum exklusiven Koch-Event. Liebe geht bekanntlich durch den Magen.

Wer bei «türkischer Küche» lediglich an Döner denkt, greift massiv zu kurz. Denn die türkische Küche ist äusserst vielfältig und wird von manchen gar – neben der chinesischen und der französischen – als eine der abwechslungsreichsten Küchen der Welt angesehen. Grund genug, um in der Migros Klubschule in Zürich einen exklusiven Koch-Event für ausgelesene Medienvertreter zu organisieren. Zahlreiche TeilnehmerInnen folgten der genussvollen Einladung des türkischen Kultur- und Tourismusbüros, um nicht nur einen Blick in die Kochtöpfe zu erhaschen, sondern gleich selbst Hand anzulegen. Und selbstverständlich die diversen Köstlichkeiten zu probieren.

Die Turkish Cuisine Week

Der Anlass fand im Rahmen der erstmalig organisierten Turkish Cuisine Week statt. Dieser Event hat das Ziel, das kulinarische Erbe des Landes einem breiten Publikum vorzustellen. Geplant ist, diese kulinarische Woche fortan jedes Jahr zu zelebrieren, um die schmackhaften Gerichte des Landes mit all ihren ursprünglichen Eigenschaften zu präsentieren. «Die Kultur ist ja stets eine besondere Reiseinspiration – und unsere einzigartige Küche, eine der ältesten weltweit, ist ein wesentliches Element der türkischen kulturellen Identität», so Aygen Senem Arslan, Leiterin des Tourismus- und Kulturbüros. So sei die türkische Küche in sieben Regionen unterteilt, jede mit ihrem ganz eigenen Charakter und unterschiedlichen klimatischen Bedingungen.

«Die Variationen an Zutaten und Kochtechniken vermitteln in jeder Region die unverwechselbare Eigenheit der jeweiligen Esskultur», führte Aygen Senem Arslan aus. So wird beispielsweise im Südwesten der Türkiye mehr Wert auf Fleisch als Gemüse gelegt, während in der Ägäis das Gegenteil der Fall ist. In der südlichen Region stehen Gewürze im Vordergrund, während in den nördlichen, zentralen und nordöstlichen Regionen Milchprodukte und Getreide eine prominente Rolle spielen. «Die Fische werden einfach zubereitet, meist gegrillt und mit Meze serviert. Und eine mit gewürztem Reis gefüllte Muschel, ‘Midye dolma’, ist eine Delikatesse der Marmara-Region», verriet Aygen Senem Arslan.

Raffinierte Zubereitung

Durch den Kurs führten zwei Top-Köche – üblicherweise als Chefköche für das Wohl des ständigen Vertreters der Türkei bei den Vereinten Nationen in Genf zuständig. Im Fokus standen gestern landestypische Gerichte; gesund, nachhaltig und kreativ zubereitet. Die Vorspeise bestand aus Weinblättern mit Reis, raffiniert verfeinert mit Pinienkernen und der Essenz von Sauerkirschen. Alsdann konnten sich die TeilnehmerInnen darin üben, den Reis fachgerecht in die Weinblätter zu rollen, quasi wie eine selbstgedrehte Zigarette, sodass sie ihre typische Form erhält – und der Reis nicht auf allen Seiten herausquillt. Notabene gar nicht so einfach. Die gefüllten Weinblätter wurden begleitet von geschmorten Artischocken, welche mit Olivenöl und Zitronensaft verfeinert wurden.

Weiter auf dem Menüplan stand ein köstlicher Lammeintopf mit samtigem Auberginenpüree zur Hauptspeise, und als Dessert gab es Griess-Halva – eine süsse (aber nicht klebrig-süsse) Nachspeise aus Hartweizengriess. So konnten die TeilnehmerInnen alle Gerichte in einer gemütlichen Runde ausgiebig kosten. Fast wie vor Ort, wo die türkische Küche abends ihren ganz grossen Auftritt hat. «In der Türkei ist das gemeinsame Essen mit Freunden und Familie ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens», erklärte Aygen Senem Arslan.

Türkische Kochkunst online

Die Tourismusorganisation Go Turkiye lancierte derweil im Rahmen der Turkish Cuisine Week auch die Webseite «Turkishcuisineweek.com», ein kulinarischer Online-Reiseführer. Wer sich also für die türkische Kochkunst interessiert, findet auf der Webseite viele authentische Rezepte sowie Anleitungen und Videos von preisegekrönten Köchen. Sie sind auch in englischer Sprache verfügbar.

goturkiye.com

Autor: Teresa Bass

Beitragsbild: © Teresa Bass