St.Gallen kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. 2022 lohnt sich dieser Blick besonders, denn es ist das Jahr der Jubiläen. Schuh Schneider ist als ältestes Schuhgeschäft der Schweiz seit 190 Jahren am Marktplatz in St.Gallen zu finden. Ebenfalls zu den ältesten Geburtstagskindern gehört das Bistum St.Gallen, welches sein 175-jähriges Bestehen feiert. Genau gleich alt ist auch der Eisenbahnverkehr in der Schweiz. Der Verkehrsverbund Ostwind feiert derweil seine 20 Jahre. Stolze 100 Jahre alt wird das weltbekannte Modehaus Akris. Ebenfalls der Textilstadt verpflichtet ist das Projekt «Bignik», welches anlässlich seines 10-jährigen Bestehens St.Gallen als Auslegungsort gewählt hat. Auch das einmalige Konzept der Oberwaid schaut auf 10 Jahre zurück, wo das Beste aus erstklassiger Hotellerie mit hochspezialisierter medizinischer Kompetenz vereint wird.

Die Region St.Gallen – Bodensee kommt dieses Jahr nicht mehr aus dem Feiern heraus. Ein Jubiläum folgt dem nächsten und es gilt, einer reichen Geschichte zu gedenken aber auch einen Blick in die Zukunft zu werfen. So unterschiedlich die Jubilaren sind, so verschieden begehen sie auch ihr jeweiliges Jubiläum.

Schuh Schneider – 190-jährige Familientradition

Samuel Schneider führt das 1832 gegründete Schuhgeschäft am Marktplatz gemeinsam mit seinem Vater Ueli in der sechsten und siebten Generation. Erfahrung gepaart mit innovativen Strategien sichert ihnen dabei den Weg in die Zukunft. Anlässlich des Jubiläums ist aber auch ein Blick zurück auf 190 Jahre Vergangenheit geplant: Aus ganz alten, auf dem Dachboden des Hauses gefundenen Schuhen könnte dabei ein Schuhmuseum entstehen. Schneider Schuhe

2022 feiert das Bistum St.Gallen den 175. Geburtstag

Als katholische Kirche in St.Gallen und den beiden Appenzell erinnert sich das Bistum St.Gallen im Jubiläumsjahr an seine Wurzeln. Durch das gemeinsame Feiern soll Kraft geschöpft werden damit Bewährtes und Neues weiter wachsen kann. Für Bischof Markus Büchel ist das Bistumsjubiläum ein Projekt auf dem synodalen Weg der Kirche, ein Erneuerungsweg im Glauben. «Das Jubiläum ist ein guter Anlass zurückzuschauen woher wir kommen und zu reflektieren, was unsere Aufgabe ist – in der heutigen Welt glaubwürdig und in Gemeinschaft das kirchliche Leben zu gestalten» sagt er. Die 175 Jahre werden gefeiert mit Exerzitien, 17,5 Tagen Pilgern durch das Bistum, mit einer Festakademie, einem Festgottesdienst mit Sternpilgern sowie mit diversen Anlässen für junge Leute im ganzen Bistum. 175 Jahre Bistum St.Gallen

175 Jahre Eisenbahnverkehr in der Schweiz und 20 Jahre OSTWIND

Die Eröffnung der ersten Eisenbahnlinie für den Personenverkehr zwischen Baden und Zürich gilt als Grundstein des modernen schweizerischen öffentlichen Verkehrs. Die Eisenbahn hat anschliessend die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung des Landes geprägt. Über das ganze Jahr verteilt finden in allen Regionen der Schweiz spezielle Wochenenden statt, um das Jubiläum landesweit zu begehen. Gleichzeitig feiert der Tarifverbund OSTWIND sein 20-jähriges Bestehen. Er ist einer der flächenmässig grössten Tarifverbünde der Schweiz und bietet ein einfaches Zonentarif-System für Fahrten in der March (Teil des Kantons Schwyz) und in den Kantonen St.Gallen, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden, Glarus, Schaffhausen sowie im Fürstentum Liechtenstein. Perfekt für vielfältige Ausflüge in die ganze Ostschweiz. Ostwind

Akris – Seit 100 Jahren der textilen Exzellenz verpflichtet

1922 begann Alice Kriemler-Schoch in ihrem Nähatelier in St.Gallen mit der Herstellung von Schürzen, bis sie bald schon die stilvollsten Damen der Stadt mit den berühmten Stoffen aus St.Gallen einkleidete. Später stieg ihr Sohn Max mit ins Geschäft ein und schuf aus ihren Initialen den Namen Akris, welcher heute weltberühmt ist. Zu seinem hundertjährigen Bestehen plant das international renommierte Modehaus verschiedene Jubiläumsaktivitäten. Akris

10 Jahre BIGNIK – Ein Picknicktuch, das jährlich wächst

St.Gallen blickt auf eine lange Textilgeschichte zurück, welche ihren Anfang bereits im Mittelalter nimmt und sich auf die hohe Qualität der St.Galler Leinwand begründet. Der Mythos des «Weissen Goldes» wirkt bis heute nach. Die Künstler Frank und Patrik Riklin vom St.Galler Atelier für Sonderaufgaben nehmen textile Traditionen auf und verleihen ihnen mit ihrer Langzeit-Konzeptidee BIGNIK, einer jährlich wachsenden sozialen Skulptur, neue Bedeutung. Die Zeit, als die Stoffbahnen zum Bleichen ausgelegt wurden ist lange vorbei. Dank Bignik werden Hügelzüge, Wiesenflächen und Ortskerne in der Region sporadisch wieder mit Tuch bedeckt. Seit 10 Jahren wird gemeinsam mit der Bevölkerung an einem riesigen Picknick-Tuch gearbeitet, bestehend aus 286’478 Tüchern, exakt so viele wie die Einwohnerzahl der Region. Das ist die Vision der Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin, die seit 2012 gemeinsam mit der Initiantin REGIO Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee das Projekt vorantreiben. Nach 10 Jahren Sammeln und Nähen wird die Stadt St.Gallen am 12. Juni zum Auslegungsort. Aus diesem Anlass zeigt das Textilmuseum St.Gallen die Ausstellung «GUT – Der Anfang ist weisses Gold». BIGNIK / Textilmuseum

Oberwaid – Einmaliges Konzept seit 10 Jahren

Das einmalige Konzept der Oberwaid vereint erstklassige Hotellerie mit hochspezialisierter medizinischer Kompetenz. Stilvolles Ambiente, modernes Design und zeitgenössische Kunst harmonieren in der Oberwaid perfekt. Seit 10 Jahren steht die Oberwaid für das Beste aus beiden Welten. Oberwaid

 

Autor:  Sacha Gähwiler

Beitragsbild: © Helikopter_Service_Triet AG