Das am Fuss des Juras gelegene Drei-Seen-Land bezaubert: mit seinen Gewässern, aber auch durch die Weinberge, die malerischen Dörfer und Städte. Die Region entschleunigt. Sie zieht Radfahrer an, Wanderer, Wassersportler, Naturliebhaber. Das Grosse Moos gilt mit seinen weiten Feldern als Gemüsegarten der Schweiz. Die Gegend ist eine Freizeitoase für Anhänger von sanftem Tourismus. Besonders empfehlenswert sind die zahlreichen Radrouten, welche sich für die ganze Familie eignen.

Eine Schifffahrt auf dem Murten-, Neuenburger- und Bielersee – sie sind durch Kanäle miteinander verbunden – sowie auf der Aare Richtung Solothurn ist der Klassiker, um die Region Jura & Drei-Seen-Land zu entdecken. Mit dem Frühlingserwachen wächst aber auch die Lust, sich selbst zu bewegen. Auf Schusters Rappen oder noch viel lieber auf zwei Rädern. Ob Velo oder eBike, das Drei-Seen-Land verfügt über zauberhafte Radrouten, welche durch malerische Landschaften, eine intakte Natur und reizende Städtchen führen.

Lauschige Ufer und köstliche Spezialitäten

Die charmante Region rund um die drei Seen gilt nicht nur als Gemüsegarten der Schweiz, sie lockt auch mit regionalem Wein und lokaler Gastronomie. Ein wahres Schlaraffenland. Wer sich die Leckereien «rädlich» verdienen will, findet verschiedene Radrouten, welche auf zumeist motorfahrzeugfreien Wegen verlaufen. Die Velotouren sind für die ganze Familie geeignet und führen entlang an natürlichen Seeufern und Auenlandschaften, durch weite Ebenen und faszinierende Flusslandschaften sowie in historische Städtchen und Dörfer. Während man gemütlich dem Seeufer entlang radelt, kann man in die geschichtliche Vergangenheit der Region eintauchen. In den mittelalterlichen Städtchen Estavayer-le-Lac oder Murten etwa oder auch in der über 2000-jährigen Römerstadt Avenches. Selbst die kleinen Velofahrer mögen mühelos mithalten, denn es sind nur wenige Steigungen zu bewältigen. Die Anstrengung wird zudem stets mit einem herrlichen Rundblick belohnt.

Zwischen Neuenburger- und Murtensee

Am Südufer des Neuenburgersees startet eine herrliche Fahrradtour. Nach dem mittelalterlichen Städtchen Estavayer-le-Lac biegt man auf die ruhige und verkehrsarme Radroute bis Portalban ein und fährt hinauf, in Richtung der Weindörfer des Vully. Bei dieser doch beträchtlichen Steigung schätzt sich glücklich, wer Unterstützung durch ein eBike hat. Aber auch der mit reiner Muskelkraft hochfährt wird nicht enttäuscht werden. Eine tolle Fernsicht auf den Murtensee entschädigt für die Anstrengung. Für Schwindelfreie lohnt sich der Aufstieg auf den Turm in Montmagny, bevor es mit dem Drahtesel weitergeht. Nun folgt eine rasante Abfahrt durch die Rebberge des Mont Vully. Man lässt es sausen und gelangt schliesslich nach Salavaux, wo ein Sandstrand zum Bade lädt. Erfrischt nach dem Sprung in den See, besteigt man erneut das Rad und biegt auf die Strasse nach Avenches ein. Geschichtlich Interessierten sei ein Besuch des Römermuseums und des Amphitheaters der antiken Stadt empfohlen. Aber auch das mittelalterliche Städtchen vermag zu entzücken. Schliesslich führt die Route dem Broyetal entlang Richtung Payerne und zurück nach Estavayer-le-Lac.

Stefan Weber
© Stefan Weber

Rund um den Bielersee

Auf einer Velotour um den Bielersee erlebt man das Beste von zwei Sprachregionen und Kulturlandschaften. Das Südufer des Bielersees ist geprägt durch ein grosses Naturschutzgebiet. Das Nordufer hingegen wird intensiv für den Rebbau genutzt, der Weg schlängelt sich zwischen dem blauen See und den grünen Rebbergen hindurch. In Erlach lohnt sich eine Pause, um sich in einem der zahlreichen Fischrestaurants zu stärken. Anschliessend sollte ein Abstecher zu den Naturschönheiten der St. Petersinsel nicht versäumt werden. Die Halbinsel, welche während der letzten Eiszeit entstand, ist ein Erlebnis für jeden Besucher. Sie bezaubert mit ihrer Fauna und Flora sowie dem romantischen und idyllischen Ambiente. Jean-Jacques Rousseau lebte für kurze Zeit auf der St. Petersinsel und wäre am liebsten geblieben. Hier ein Originalzitat des Schriftstellers und Philosophen: «Man hat mir kaum einen zwei Monate währenden Aufenthalt auf dieser Insel gegönnt. Ich aber hätte ohne einen Augenblick der Langeweile zwei Jahre, zwei Jahrhunderte und die ganze Ewigkeit auf ihr verbracht». Biel Seeland Tourismus bietet eine Führung auf den Spuren Rousseaus an.

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© Stefan Weber

 

Autor: Sacha Gähwiler

Beitragsbild: © Christof Sonderegger